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Neujahrsempfang mit Weinprobe

Glück - Glück - Glück und ein großer Fehler. Was es damit auf sich hat, dazu später.

Am 21. Januar war es wieder einmal so weit. Der OWG Grötzingen empfing seine zahlreichen Gäste zur Begrüßung des Neuen Jahres, verbunden mit der bereits traditionellen Weinprobe. Neben den Ehrenmitgliedern und Mitgliedern des Vereins konnte der 1. Vorsitzende Andreas Siegele auch Vertreter befreundeter Vereine und die Ortsvorsteherin Karen Eßrich begrüßen, die trotz weiterer Termine gerne der Einladung des Vereins gefolgt ist.

Marc, ein alter Bekannter, stellte in diesem Jahr wieder einige seiner Weine vor. Die Weinprobe begann mit einer Überraschung. Den Anfang der Weißweine machte ein Spätburgunder! Nicht wenige vermuteten einen Druckfehler im Programmheft. Mitnichten, der Winzer versicherte, dass es sich tatsächlich um einen weißen Spätburgunder handelt, der allerdings sehr aufwändig erzeugt wird. Er wird ganz schonend mit der Hand geerntet. Die Trauben kommen nicht in die Presse, sondern verlieren durch ihr Eigengewicht den Saft, wobei es wichtig ist, dass die farbgebende Schale nicht in den Saft gelangt, sonst wäre die Farbe des Weines rot oder rosé.

Ein 2016-er Grauburgunder „vom Tonmergel“ folgte. Dieser Wein gedeiht an den Südlagen des Kleinen Kalmits. Er hat eine fruchtig frische Note und die mineralische Substanz des Tonmergels macht ihn zu einem idealen Partywein, der auch sehr gut zu sahnehaltigen Fleisch- und Fischgerichten passt.

Mit einem wunderbar fruchtigem Pinot- &Sauvignon Blanc endete die Vorstellung der Weißweine. Dieser Wein, so versicherte Marc, begleitet sehr gut vegetarische und asiatische Gerichte und wurde mit dem Silber Award bei der AWC Vienna ausgezeichnet.

Ein Mensch, kann nicht nur trinken, sondern muss auch etwas essen, dafür sorgten Frau Siegele und ihre Tochter mit einem üppig arrangierten Käseteller.

Ein feinfruchtiger, goldgelber Gewürztraminer „vom Kalkgestein“ bildete den harmonischen Übergang zu den Rotweinen, die anschließend zur Verkostung kamen.

Ein schwedisches Sprichwort besagt, dass der Regen das Gras wachsen lässt, der Wein jedoch das Gespräch und so wurde eine interessante Gesprächsrunde eröffnet, in welcher viele Fragen gestellt und eloquent beantwortet wurden. Karl Schmid bereicherte mit kleinen, lustigen Beiträgen die ohnehin schon lockere Stimmung.

Besonders die Tatsache, dass der Winzer bei der Unkrautvernichtung weitestgehend auf Chemie verzichtet und lieber auf die aufwändigeren mechanischen Methoden setzt, wurde einhellig sehr begrüßt.

Die Liebhaber eines harmonischen runden Rotweins hatten dann ihre Freude an einem Merlot des Jahrgangs 2015 und einem feinherben Spätburgunder.

Bei gelöster Atmosphäre wurde im Anschluss an diese gelungene Weinprobe noch viel gefachsimpelt, gelacht und “hochgeistig“ weiter verkostet, denn unser Winzer hat auch hervorragende selbstgebrannte Spirituosen im Angebot.

In Anlehnung an das vergangene Lutherjahr ist es sicher nicht falsch, wenn man Martin Luthers Aussage: “Bier ist Menschenwerk, Wein aber ist von Gott“ zitiert und ein wenig erweitert: „Du, Marc hast ihn dabei sehr gut unterstützt.“

Ach ja, wie war es denn nun mit dem Glück – Glück - Glück? Nun, das, ist die Sprache des Weins, die man hört, wenn er sich auf den Weg von der Flasche in das leere Glas macht und bedeutet:

Glück - hatte der Winzer mit dem Jahrgang

Glück - hatte der Wein mit seinem Erzeuger und

Glück - hatte jeder, der bei unserer Weinprobe ausgiebig kosten durfte.

Den Fehler machte leider der Autor am Ende dieses Nachmittags. Er vergaß bei Marc, der übrigens mit bürgerlichen Namen Marc Silbernagel heißt, in Ilbesheim in der Zittergasse am Fuße des Kleinen Kalmits wohnt und ein waschechter Pälzer ist, den besagten weißen Spätburgunder zu bestellen. Nun ja, der Fehler kann durch einen Ausflug in die Pfalz korrigiert werden.

Zum Wohl Prost!

 

hako